Röhrenverstärker-Transformator unwickeln


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Umwickeln des Ringkerntransformators

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Da ich mir nun endlich einen Röhrenverstärker bauem möchte, standen einige Fragen im Raum. Welche Röhre möchte ich nehmen? Welche Schaltung? Welche Leistung soll sie haben? All diese Fragen haben direkten EInfluss auf den Netztrafo. Da ich noch aus einem vorherigem Proekt, in dem ein CAT Verstärker daran glauben musste, einen Ringkerntrafo hatte, wurde dieser kurzerhand zum König befördert.
Doch welche Spannungen brauche ich?
Da ich 4 x die PCL 82 nehmen werde, welche mit 16V 300mA geheizt wird, benötige ich 16V 1,2A, 32V 0,6A oder 64~60V 0,3A.
Auch brauchte ich eine Anodenspannung von ~60Volt.
Nun zu den Bildern und weiteren Erklärungen.

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Der Ringkerntransformator im Ausgangszustand. Ein sehr schönes Exemplar, wie ich finde.


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Nun ging es an´s Eingemachte. Er hatte laut Typenschild mehere Spannungen und Ströme. Als höchste Spannungsebene lieferte er Sekundär (Ausgang) eine 30Volt Spannung (15+15) und eine 10Volt Spannung. Zusammen gerade mal 40Volt Wechselspannung! EIgentlich sehr wenig. Als Heizspannnung sind die 2 x 13,5V zu niedrig, oder zu hoch. Passen also nicht. 13,5Volt sind zu wenig und 27Volt zu hoch. Bessern wir also mal nach!


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Da ich sowieso die Heizwicklung anpassen muss, befreie ich den Trafo ersteinmal von seinem aufreizenden durchsichtigen Kleidchen :-) Ist ne ganz schön blöde Arbeit.


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Nun habe ich mal die 40Volt erzeugt, in dem ich die 15V + 15V + 10V in Reihe geschaltet habe! ABER ACHTUNG...sowas muss richtig gemacht werden. Wird ein Ende der Wicklung mit dem nächsten Ende der Wicklung in Reihe geschaltet, fließen Ausgleichsströme und man zieht quasi die Spannung der zweiten Wicklung von der Spannung der ersten ab! Also immer probieren und schnell messen, und das Ende immer mit dem Anfang der nächsten Wicklung anschließen. Ihr könnt es gerne mal probieren! Knallt nicht...brummt nur!
Auf jedenfall richte ich die 40V Wechselspannung gleich und Siebe sie mit 900µF. Dadurch, das die Brummspannung zu der eigentlichen Spannung addiert wird, steigt die Spannung um fast das Doppelte. Nun erreiche ich sage und schreibe 70V Gleichspannung, welche unter Last noch auf 65Volt zusammenbrechen wird! Also nicht perfekt, etwas zu hoch aber wird passen müssen, da ich die ganz dicke Wicklung nicht ganz abwickeln möchte um an die kleine zu kommen.


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Die mögliche Heizspannung darf Wechselspannung sein, aber 30Volt sind zu viel! Also muss hier die zweite Wicklung (2 x 15V) soweit entfernt werden, das sie mit der ersten zusammen genau 16Volt hat. Dürfte verständlich sein, da eine Wicklung nur 15Volt hat! Ich kann beim Testen auf genau 16Volt gehen, da der RKT recht Laststabil arbeitet und nicht so schnell in die Sättigung kommt! Die Stomanganbe steht mit 5Ampere sehr gut da, da ich nur 1,2A benötige.


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Also wird nun alles abgewickelt und belastet gemessen mit 33Ohm. Hier habe ich einen Strom von etwa 400mA. Aber da muss noch eine menge runter. Das übrig gebliebene Material, werde ich aufheben, wenn ich einmal eine Gleichrichterröhre verwende, welche eine andere Heizspannung braucht. Dann kann ich den Trafo erweitern.


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Nun habe ich nach einer Stude messen´s endlich die passenden Spannungen erreicht. Nun alle Lötungen mit Gewebeschlauch ummanteln und rundherum einmal fixieren. Eben gleich längere Adern angelötet um später nicht in Engpässe zu kommen.


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Hier nun MEINE Spannungen. Die Anodenspannung belasse ich so. Da werde ich dann eben ein oder zwei Wiederstände neu berechnen müssen. Die Röhre hält bis 200V Spannung aus, als könnte ich die Schaltung auf 200V auslegen und via Kaskade von 70V auf 200V gehen. Aber das wird sich zeigen, wenn es soweit ist.


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Hier noch einmal die Gewebeschläuche, welche mit Bedacht gesetzt werden sollten! Auch sollte man beim Löten diese kleinen Spitzen Teile vermeiden, die entstehen, wenn man den Bräter von der Lötstelle wegzieht. Solche bohren sich mit leichtigkeit durch den Schlauch auf die Lackschicht einer Ader und schließt diese Kurz! Immer schön glatt feilen alles, oder einen alten Fingernagelklipser nehmen.


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Ein mords Brocken das Teil, aber ein geringen Streufelt und Laststabiler als normale Quaderförmige Trafen.


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Satte 1,8kilo bringt das Monster auf die Waage! Davon mehr als 2/3 nur der Eisenkern!


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Ich musste noch einige Modifikationen an den Wicklungen vornehmen und zwei zusätzliche Wicklungen aufbringen. Eine ( 10,6V) wird in Reihe zu den fast 40Volt geschaltet. Diese sollte eig. die Reedrelais und die LED betreiben. Daher habe ich noch eine Wicklung mit 9V aufgebracht, welche nach der Siebung höher liegen wird. Freitag, 3. Juli 2009


Der Trafo ist nun gewickelt und kann belastet werden. Ich werde noch diverse Dauerelastungstests machen.
Viel Erfolg, wenn ihr sowas auch mal machen wollt. Ich habe schon einige Trafen neu gewickelt ( 80W Transistor Verstärker) und bisher lief alles glatt.
Gruß Alex

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